Die Möbelfabrik im Jagdschloss

Möbelindustrie Neuenschmidten

Zur Eisenproduktion von der Gräfin Albertina Maria zu Ysenburg und Büdingen im Jahre 1707 gegründet, durchlebte der 'Eisenhammer' eine wechselvolle Nutzungs- und Eigentümergschichte bis er 1875 von der Gründerfamilie zurück erworben wurde und bald darauf als Sägewerk eingerichtet wurde. Dieser Umstand, die Lage des Werkes und die eingesetzte Wasserenergie veranlassten 1885 den Direktor der Keramikfabrik, Max Roesler, die Einrichtung einer Möbelfabrik anzuregen. Seine Absicht war, die keramischen Erzeugnisse der Fabrik mit Küchenmöbeln zu verbinden.

alte Fabrikansicht
Ansicht der Möbelfabrik von ca. 1930

1909 wurde das Sägewerk Eisenhammer auf 30 Jahre an die Wächtersbacher Steingutfabrik GmbH verpachtet und eine Möbelproduktion aufgebaut.

Die Geschäftsidee war sehr erfolgreich. In der Folge wurde von Zubehörteilen, Kleinmöbeln, Küchenmöbeln bis hin zu luxuriösen Möbeln eine umfangreiche Produktpalette entwickelt. Die Möbelprodukte wurden fester Bestandteil des Angebotes der Steingutfabrik und sind in den damaligen Katalogen der Fabrik umfangreich dokumentiert.

Nicht nur die Zeit nach Ablauf des Pachtvertrages, also vermutlich ab 1939, ist bisher ein mehr oder weniger weißer Fleck in der Dokumentation. Sicher ist der Zeitraum der Existenz der Möbelindustrie Neuenschmidten ein interessantes Feld, das interessante Bezüge zur Keramikfabrik und zwischen den Belegschaften liefert.

Waschtische
Waschtische, die in der Möbelfabrik hergestellt wurden