Dina Kuhn - Ikone expressionistischer Wiener “Weiberkunst”

Dina Kuhn

Kurzbiografie

Dina Kuhn

Dina Kuhn wurde 1891 in Wien geboren.

Von 1912 bis 1918 studierte sie an der Kunstgewerbeschule in Wien. Ihre Professoren waren unter anderem Josef Hoffmann und Michael Powolny. Schon während der letzten Schuljahre lieferte Dina Kuhn Entwürfe an die Wiener Werkstätte ab. Ab 1923 unterhält sie gemeinsam mit ihrem Bruder Franz und einem Kollegen eine eigenes Atelier. Zur Pariser Weltausstellung im Jahre 1925 liefert sie Arbeiten für Manufakturen wie Goldscheider, Augarten, Wiener Werkstätte und erstmals auch für die Firma Bimini ab und wurde mit einer silbernen Medaille für ihre Entwürfe ausgezeichnet. Im Jahre 1926 richtete die Firma Bimini (ein auf Glasbläserarbeiten spezialisiertes Unternehmen) für Dina Kuhn in Neu-Titschein (im heutigen Tschechien) ein Atelier ein. Bis Mitte der 30-er-Jahre übernimmt sie den kompletten Part der Keramikproduktion für Bimini.

In der ersten Hälfte des Jahres 1938 stellt sie sich in der Wächtersbacher Keramik vor. Notizen in ihrem Nachlass lassen erkennen, dass sie bereits in 1937 Kontakte nach Schlierbach bei Wächtersbach hatte. Wann genau Dina Kuhn ihre Arbeit in der Wächtersbacher Keramik aufgenommen hat, bleibt zunächst ungewiss. Jedenfalls hat sie vor dem 2. Weltkrieg noch zeitgleich mit Ursula Fesca gearbeitet, wie aus den Dekorbüchern hervorgeht.

Als offizielles Umzugsdatum nach Schlierbach gilt der 15. August 1940; zu diesem Zeitpunkt wurde sie in Wien polizeilich abgemeldet.

Dina Kuhn war eine großartige Modelleurin; einige ihrer Plastiken aus der Wiener Zeit wurden im Jahre 1998 in Schlierbach aus Privathand vorgeführt. Die nach ihren Entwürfen dekorierten Fliesen und Wandteller in der Wächtersbacher Keramik überzeugen sehr, ebenso, z.B. einige Modelle für Wächtersbach.

Dina Kuhn, Wandteller "Tanzpaar"
Dina Kuhn, Wandteller "Jagdironie"


Nach dem Krieg hat Frau Kuhn die Arbeit in der Wächtersbacher Keramik nicht wieder aufgenommen.

Dina Kuhn mit Gemeindeschwester Greta um 1960


Dina Kuhn lebte bis zu ihrem Tode in Brachttal-Schlierbach. Sie wurde im Jahre 1963 auf dem dortigen Friedhof beigesetzt. Dort erinnert eine kleine Grabplatte an sie.