Klaus-Dietrich Kessler, 27. Mai 2012
Mit dem "Projekt Wächtersbach" (www.waechtersbach.org) haben Prof. Dr. Rosemarie Schade und ihr Team eine überaus ehrgeizige und in die Zukunft zielende Unternehmung gestartet. Es wird das Weiterleben der Waechtersbacher Keramikfabrik zumindest in digitaler Form ermöglichen, und das ist immerhin etwas, wenn man bedenkt, wie viele große Steingutfabriken gänzlich sang- und klanglos untergegangen sind.
Das spannende an dieser Aktivität ist, dass zum ersten Male versucht wird, auch die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Fabrik aufzuarbeiten und für spätere Generationen zu erhalten. Eine sehr gute Sache ist dabei die Rubrik "Interviews", denn gerade hier kann durch die Erzählungen "alter Mitarbeiter" die über Strecken durchaus heile Welt der Keramiker und ihrer Familien und ihre Bedeutung für unsere Gegend wieder ins Bewußtsein gebracht werden.
Seit 180 Jahren gibt es Wächtersbacher Steingut. Derzeit wird zwar nicht mehr in Schlierbach produziert, doch es wird immer noch produziert und immer noch besteht die Chance, wieder eine kleine Produktion auf dem historischen Fabrikgelände zu installieren. So richten sich jetzt viele Augen auf Herrn Turpin Rosenthal.
Klaus-Dietrich Keßler